Bericht zum NRW-Seminar 2016

20. Juni 2016

„Wer Werte wie die Religionsfreiheit nicht zu achten bereit ist, hat in Europa nichts verloren.“ Neben aktuellen Fragen der Hochschulpolitik, standen die Flüchtlingspolitik der Bundesregierung und Veränderungen in der Parteienlandschaft nach den Landtagswahlen im Mittelpunkt des letzten Dialogprogramms der Arbeitsgemeinschaft katholischer Studentenverbände (AGV).

Vom 20. bis 22. April 2016 bot sich den jeweiligen Vororten bzw. Bundesvorständen aus CV, KV, UV und RKDB in Düsseldorf und Köln die Möglichkeit, Anliegen aus ihren Verbänden mit hochkarätigen Vertretern aus Politik, Kirche und Medien zu kommunizieren. So kamen die studentischen Spitzenvertreter unter anderem mit Rainer Maria Kardinal Woelki, Fbr. Armin Laschet (CV) und Peter Kloeppel ins Gespräch.
Fbr. Armin Laschet (CV) kennt die AGV noch aus seiner eigenen Tätigkeit als Hochschulpolitischer Referent im Vorort in den Jahren 1986/87 und ermutigte alle Anwesenden, sich zu engagieren und politisch Stellung zu beziehen. Mit Hinblick auf die Ergebnisse der Landtagswahlen in Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Sachsen-Anhalt bekräftigte er sein Bekenntnis zur Europäischen Union.
Prof. Dr. Dr. Thomas Sternberg, Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), sieht seine Aufgabe als politischer Interessenvertreter der Katholiken an. Das ZdK sei keine innerkirchliche Opposition, sondern primär ein politisches Gremium. So werde bei der nächsten Vollversammlung eine Erklärung zum Thema „Gewalt in Christentum und Islam“ verabschiedet, an der Gläubige beider Religionen mitgewirkt haben. Papst Franziskus habe sein Hauptaugenmerk auf die Barmherzigkeit gelegt: „Zentrales Wort dieses Papstes ist „Dienst““.
Genau wie Papst Franziskus sieht Rainer Maria Kardinal Woelki den Dienst am Menschen als wichtigste Aufgabe der Kirche an. „Der Bischof ist der erste Seelsorger.“, fasst er zusammen. Es bedürfe einer Kirche der Partizipation, in der Getaufte sich mitverantwortlich fühlen und sich einbinden. Die Vorfälle gegen christliche Flüchtlinge in Asylbewerberwohnheimen verurteilt er: „Wer Werte wie die Religionsfreiheit nicht zu achten bereit ist, hat in Europa nichts verloren.“ Mit der Situation verfolgter Christen wird sich auch die AGV in diesem Jahr intensiv auseinandersetzen und im Sommer ein Positionspapier zur Thematik veröffentlichen.
Des Weiteren trafen die AGV-Vertreter die stellv. Ministerpräsidentin Sylvia Löhrmann, Bündnis 90/Die Grünen, und die stellv. Fraktionsvorsitzende der FDP, Angela Freimuth. Letztere betonte den „Faktor Mensch“ als Kriterium für mögliche Regierungsbeteiligungen in Form von sog. „Ampel-Koalitionen“. In NRW sei eine Regierungszusammenarbeit mit SPD und Grünen daher keine Option. Die FDP sei weiterhin die Partei, die in Deutschland für Freiheit steht.
Meinungsfreiheit ist auch für Peter Kloeppel, ehem. Chefredakteur des Privatsenders RTL, ein unabdingbares Gut in unserer Gesellschaft. “Satire gehört zu unserer Kultur und ist ein wichtiger Bestandteil der Darstellung.“, beurteilt er die derzeitige Debatte über politische Satire in Deutschland und deren Wahrnehmung im Ausland. Satirische Beiträge würden selten den Geschmack der gesamten Öffentlichkeit treffen.
„Die Diskussionen haben gezeigt, wie wichtig Freiheit und Demokratie für unsere Gesellschaft sind. Diese gilt es sowohl in Deutschland als auch auf internationaler Ebene zu schützen.“, blickt der AGV-Vorsitzende Moritz Findeisen (UV) auf spannende Tage am Rhein zurück.

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